Ein Tag am Meer

Ein Tag mit mir. Ein Tag im Hier.

Letzte Woche musste ich dienstlich für 2 Tage nach Berlin. Weil das ausgerechnet Donnerstag und Freitag waren, beschloss ich das Wochenende dranzuhängen und irgendwann kam mir die grandiose Idee, ich könnte ja für das Wochenende an die Ostsee hinauf fahren.

Drei Stunden mit dem Zug schienen mir gemütlich genug, also buchte ich mir ein kleines Zimmerchen und freute mich wie bekloppt darauf.

Freitag saß ich also am frühen Abend an der Ostsee und wie immer konnte ich es einfach nicht packen wie glücklich es mich macht dort zu sein. Der Geruch der Kiefernwälder, des sandigen Bodens, der See…. Ich werde dann sofort butterweich und eins mit dem sandigen Sandstrand.

Obwohl ich nur sehr wenig Zeit hatte, weil ich Sonntagfrüh schon wieder zurück musste nach Berlin, hatte ich mir vorgenommen es einfach volle Kanne zu genießen. Nur zu tun, wonach mir ist und mich treiben zu lassen. Und genau das habe ich dann getan.

Ich habe auch wieder einige Hühnergötter gefunden. Diese Feuersteine mit Loch drin, die Glück bringen. Viel Glück, was mir da zu Füßen lag war das. Und ich hatte dabei eine tolle Erkenntnis, denn es erzählen mir immer wieder Leute: “Was, du hast so einen gefunden? Ich finde nie welche!” Und ich denke diese Einstellung macht es aus, ob man einen findet oder nicht. Und sie macht unser ganzes Leben aus. Ich habe das in meiner Ostseespezialfolge auf dem Podcast ein bisschen genauer ausgeführt.

Freitag bin ich noch bis zum Sonnenuntergang am Strand spaziert und Samstagfrüh war ich nach dem Frühstück gleich wieder dort. Und bin sogar spontan ins Wasser gegangen. Kalt war’s, aber sehr geil.

Den restlichen Tag bin ich zwischen Strand, Hotel und dem Wald dahinter hin- und hergependelt wie eine Welle, die kommt und geht. Ich habe mich immer treiben lassen von dem, was ich gerade wollte und habe es genossen einfach total nur mit mir zu sein. An diesem Ort in diesem Moment. Und auch als die Zeit verging und es Abend wurde, so war mir das bewusst, die begrenzte Zeit von Anfang an klar und nie eine Wehmut da. Genießen bis zum letzten Moment, das war alles, was ich wollte.

Für Sonntagfrüh hatte ich mir vorgenommen zum Sonnenaufgang an den Strand zu gehen. Es war zwar nicht leicht, an einem Sonntag um 5Uhr aufzustehen, aber ich wollte das unbedingt mitnehmen. Das hat sich voll total gelohnt.

Wusstet Ihr, dass so ein Ostseestrandsand um 5 Uhr morgens so kalt ist wie Schnee? Ich hatte mir die Schuhe und Socken ausgezogen, weil es sich doch immer leichter geht so barfuß am Strand aber halleluja, das war kalt. Es war diese schmerzhafte Kälte wie im Winter barfuß im Schnee. Trotzdem schön.

Alles ist schön an der Ostsee. ich weiß nicht warum, ich weiß nicht woher diese Liebe zu dieser See kommt. Es muss ein Kindheitsding sein, ich war da als Kind hin und wieder, wenngleich wir auch oft in Tschechien oder Ungarn waren. Und ich auch gar keine klaren Erinnerungen habe an diese Urlaube dort. Aber sobald ich an die Ostsee komme, werde ich selig und grinse nur noch. Als würde ich nach Hause kommen. Zu mir selbst. Es ist mein Herzensort. Mein Kraftort. Vielleicht will ich da auch einfach mal irgendwann leben. Nordisch. Kühl. Und traumhaft schön.

Die Rückreise rückte näher, ich warf der Ostsee einen Kuss zu und blickte zum Schluss verträumt in Weite. Und freute mich, dass ich mich denn auch auf Wien freuen konnte. Darauf meine Kinder wiederzusehen und zu umarmen. Und darauf, dass ich im Sommer an die Nordsee fahren würde. Was ich heute gleich geändert habe. Statt zwei Wochen Nordsee wird es jetzt eine Woche Ostsee und eine Woche Nordsee und jetzt spüre ich volle Kanne Vorfreude auf den Sommer. Yeah!

Danke Ostsee!

Was ist dein Herzensort? Dein Kraftort? Dein “zu Hause” ?

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