Im Sommer sind endlos viele Familien unterwegs und wir sind mittendrin.
Aber ich fühle mich wie das größte Alien. Denn gefühlt bin ich ausschließlich von heilen Kleinfamilien umgeben. Mama, Papa, ein bis zwei Kinder, selten drei. Und den ganzen Tag habe ich das Gefühl ich reite dazwischen wie die stärkste Ritterin umher. Denn ich mache das alles allein. Von früh bis spät zuständig und von “Mama, schau mal!!” und “Mama, können wir?” und “Mama, ich hab Hunger!” umgeben.
Klar schmeiße ich immer mal wieder die Nerven. So wie vorher im Lokal, wo ich ständig schauen muss, dass die Getränke nicht kippen und vom Tisch fallen, wo die Sitzbank wackelt und mir der Geruch von der 45. Portion Pommes allmählich Übelkeit beschert. Wo mir jedes Geräusch zu viel ist und ich einfach nur… mal ein paar Minuten allein sein will… Aber dann sitzen wir am Heimweg im Auto und singen alle gemeinsam laut mit zu… nunja, unserem Sommerhit, den ich lieber nicht verrate. Der ist wirklich peinlich, aber lustig. (“Millionär” von den Prinzen) Jetzt hab ich es doch verraten. Macht nix, wir haben es wirklich oft lustig.
Manchmal schaue ich mir diese Paare an mit ihren Kindern. Völlig genervt, nicht nur von ihrem Urlaub, der zuweilen genauso holprig ist wie meiner, aber auch voneinander. Und dann bin ich irgendwie froh, dass ich das allein mache alles. Dass ich nicht noch jemanden dabei hab, mit dem ich jede Entscheidung besprechen muss. Und ganz oft fühlt es sich an als wären wir ein richtig cooles Team zu viert. Und dann bin ich glücklich.
Glücksritterin Mama.