Es muss sich was ändern – Tag 1

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Ich wache auf vom Weckerklingeln, aber ich bin wach. Ich fühle mich ausgeruht und erholt. Und tatsächlich fitter als die letzten Tage. Gute Motivation meine 30 Tage zu starten. 30 Tage Bewusstheit. Achtsamkeit. Stille im Kopf.

Klar muss ich raus, Frühstück machen für die Kids. Die Jausenboxen befüllen. Kaffee trinken. Ich kann nicht aufstehen und eine halbe Stunde meditieren. Ich kann schon und ich habe das auch eine Weile probiert, aber das Ergebnis war, dass ich tatsächlich zu wenig geschlafen habe. Weil ich abends nicht früher ins Bett komme. Das Leben mit Kindern ist eben doch sehr fremdbestimmt, also nehme ich, was geht. Aber mein Schlaf ist wichtig.

Auf dem Weg ins Büro mache ich im Bus eine Selbsthypnose. Das geht sehr leicht und es verhindert, dass ich da schon wieder das Handy aus der Tasche ziehen will. Ich kann mich dabei gut auf mich selbst ausrichten, kann mir Sätze induzieren, die ich hören muss, hören will. Ich sage mir und meinem Unterbewusstsein, dass ich Energie habe und gut gelaunt bin. Dass ich durch den Tag tanze und viel lache. Dass ich einen guten Job mache und den Alltag super im Griff habe. Dass es mir gut geht. Und wenn ich dann aus dieser Hypnose herauskomme, geht es mir oft auch gut. Es tut einfach gut, sich andere Geschichten zu erzählen als den üblichen. Welche Geschichten erzählst du dir rund um die Uhr? Woran glaubt du und wovon überzeugst du dein Unterbewusstsein täglich?

Im Büro also Arbeit. Ich gebe zu, dass es ungewohnt ist und dem Automatismus im Körper schwer fällt die sozialen Medien NICHT anzuklicken. Kein Twitter zu öffnen. Dabei fallen mir dauernd Tweets ein, die mein Leben, meinen Alltag oder die Nachrichten beschreiben und kommentieren. Nur frage ich mich nun auch, für wen ich das eigentlich twittern will und lächle über mich selbst. Wohlwollend.

Es tut gut heute. Ich spüre Energie und Konzentration. Ich erledige Sachen, die ich schon ewig aufgeschoben habe, in nullkommanix. Wie sehr ich mich nach dieser Klarheit im Kopf gesehnt habe.

Achtsames Essen fällt mir schwer, weil ich ja nebenbei arbeiten will. Aber ich bemühe mich und esse zumindest etwas langsamer.

Nach der Arbeit gehe ich ein Stück zu Fuß durch den Prater, weil mir am Hinweg schon die vielen herbstbraunen Kastanienbäume aufgefallen sind. Nun spaziere ich unter ihnen hindurch und bin vollkommen beseelt von der Schönheit von diesen frischen, glänzenden Kastanien, die am Boden herumkugeln. Jedes Jahr im Herbst freue ich mich wieder besonders darüber und möchte sie am liebsten alle einsammeln, mitnehmen und ewig aufheben. Aber Kastanien sind eine schöne Lektion im Loslassen. Denn sie sind nur im Moment schön, nur, wenn sie gerade fallen und aus ihrer dicken, stachligen Schale geschubst werden. Kurz darauf werden sie trocken und schrumpeln. Ein Zeichen dafür, wie unbeständig alles im Leben ist.

Mit diesem schönen Bild im Kopf, möchte ich den Tag abschließen. Auch wenn mich der Alltag noch eingeholt hat. zumindest war ich öfter wach und präsent, statt am Handy gefangen und von social media verschlungen.

Und morgen? Wird wieder ein guter Tag. Intention ist schließlich alles.

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