Rauhnächte und Wünsche

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Es ist vollbracht.

Jedes Jahr am 25. Dezember atme ich auf. Denn dann, wenn Weihnachten am Höchstpunkt ist, fällt alles von mir ab. Der Wahnsinn der vergangenen Wochen inklusive Advent, Nikolo, Weihnachtsgeheimniskrämerei. Dazu der alltägliche Alltag. Arbeit. Schularbeiten der Kinder. Die vielen lustigen und unvorhersehbaren Viren, die uns ungefragt alles über den Haufen werfen, was wir uns hier an Ordnung und System versuchen zu erhalten. Hinzu kam in diesem Jahr die Wohnungssanierung kurz vor Weihnachten, was zwei Umzüge ins zwei Monaten bedeutet hat. Dass ich noch aufrecht stehe und zu all dem noch lache und fröhlich bin, ist irgendwie ein Wunder.

Irgendwie aber auch nicht. Denn in mir hat sich etwas gehörig verschoben. So richtig. Und seitdem ist alles anders. Auch wenn alles so ist wie früher. Oder sogar noch chaotischer.

Die letzten Jahre war ich nur auf der Suche und wollte Dinge erreichen, die teilweise einfach jetzt nicht dran waren. Das konnte ich nicht akzeptieren. Vielmehr habe ich geglaubt, dass ich glücklich und zufrieden sein würde, wenn all diese Dinge endlich passieren und an ihren Platz fallen würden. Dabei war es genau umgekehrt. So wie alle sagen. Erst darfst du glücklich und zufrieden sein, dann fügt sich der Rest. Und das fühle ich im Moment so sehr.

Vor gar nicht langer Zeit dachte ich noch: Was hat sich eigentlich im letzten Jahr für mich verändert? Veränderung ist mir wichtig. Ich will wachsen, Neues erleben. Mir wird fad, wenn ich auf der Stelle trete. Also war ich mal wieder frustriert, denn ja, was hatte sich denn verändert? Nicht so viel. Aber dann änderte sich alles, als ich herausfand, dass ich im Human Design ein Manifesting Generator bin. Und damit, dass diese viele Interessen und Leidenschaften einfach Ich sind. Dass ich mich nicht für eines entscheiden muss. Dass es für mich nicht diese eine Vision gibt. Dass ich nichts erstreben soll, sondern warten darf auf den richtigen Moment. Dass ich auf mein Bauchgefühl vertrauen darf. Und das ist seitdem so klar, so deutlich geworden, dass ich mich frage, was es vorher gemacht hat. Hinzu kommen Träume, die mir klare Botschaften schicken. Also kein Humbug, keine Deutung à la Jung. es sind Gefühle und Gedanken, die ich im Traum habe und die mir ganz klar aufzeigen, wo ich stehe und was wichtig ist, was nicht (mehr). Ich kann so meine Gefühle viel besser einordnen. Es ist verrückt, es ist großartig, es ist der pure Wahnsinn und fühlt sich einmalig an, dieses neue Ich.

Heute habe ich wie jedes Jahr meine 13 Wünsche für die 12 Rauhnächte aufgeschrieben. Auch das war anders. Es waren sonst immer eher verzweifelte Wünsche. Dinge, von denen ich glaubte: Wenn ich die nicht erreiche, werde ich nicht glücklich. Frustration vorprogrammiert. Diese Wünsche heute, die kamen einfach so. Sie sind allesamt sehr realistisch, nicht übermäßig groß. Sehr schön dafür und ich freue mich darauf sie nun in den nächsten Tagen nach und nach ans Universum zu schicken. Bis auf einen. Mal sehen, welcher es ist, der übrig bleibt und sozusagen “in meiner Hand liegt”.

In mir ist ein Licht, das stetig leuchtet. Manchmal legen sich Wolken darüber, dann ist es schwach und kaum sichtbar. Aber ich spüre es. Und manchmal da reißt es alle um mich herum mit sich. Wenn dieser Zustand zu lange anhält, kann das sogar anstrengend werden. Aber ich weiß sowohl im Hellen als auch im Dunklen, dass sich beide Zustände immer wieder verändern. Dass ich mal leuchte und mal bedeckt bin. Mal ganz oben tanze und mal unten liege und weine. Ich lasse beides zu und halte an nichts fest. Und das fühlt sich großartig an.

Heute lasse ich also den ersten Wunsch los. Und damit ein Stück von 2022. Was so anders war. So normal und doch so besonders. Ich bin dankbar für jeden Tag in diesem Jahr.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Renate

    Lieber Nadine!

    Mit geht es ähnlich…

    Wenn wir Schweres loslassen, auch am Schönen nicht festhalten, wenn der Zeitpunkt kommt, unsere Hände zu öffnen, vertrauensvoll, mit einem inneren Lächeln und absichtslos, kann uns eine Kraft begegnen die uns Zufriedenheit schenkt und unserer Umfeld um uns herum automatisch ändert..

    Umarmung
    Renate

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