Geerdet

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Allein im Kino. Ich liebe das ja. Auf der Leinwand ein Film voller Berührung. Tränen. Und in mir drin dennoch das Gefühl von Glück. Das Alleinsein ist ein gutes Alleinsein. Ich genieße es. ich bin ruhig dabei. Still und klar wie ein Bergsee.

Gestern war ich noch euphorisch. Die Phasen kommen und gehen. Mittlerweile kenne ich das und weiß, wenn eine kommt, dann geht sie auch wieder und wenn sie geht, dann kommt sie auch wieder. Und ich tauche durch alle durch. Kann sie erkennen, annehmen, mich darin wahrnehmen und einfach sein.

Ich habe mich oft gefragt wie das wohl ist, wenn man glücklich ist. Wenn man zufrieden ist. Mit sich und seinem Leben. Einfach so. Wenn man sich selbst mag. Akzeptiert. Respektiert. Liebevoll ist. Einfach so.

Ich konnte mir das nie vorstellen. In meinem Kopf ging das immer erst, wenn ich dieses und jenes und vor allem all das andere erreicht hätte. Wie kann man sonst so einfach mit sich zufrieden sein?

Und jetzt, wo die Euphorie wieder gewichen ist, wo die Stille einkehrt und auch melancholische Gedanken an mir vorüberziehen, innehalten und mich fragend anschauen, ich sie kurz berühre, anstupse und warte um zu sehen, was sie von mir wollen, da in diesem Moment, spüre ich, was es heißt, einfach glücklich zu sein. Bei sich zu sein.

Mit einem Buch glückselig im Bett liegen. Einen Film schauen, der alle Emotionen in mir weckt. Malen ohne Ziel und Auftrag. Tanzen, weil die Musik gerade passt. Musik auflegen, um tanzen zu können. Freundinnen treffen. Sich mal kurz über das Bildungssystem oder einen blöden Menschen aufregen und dann wieder lachen und alles gut sein lassen. Sich sorgen um die Kinder und die Welt und doch vertrauen, dass alles im Inneren gut ist. Keine Worte aufs Papier bringen aber wissen, dass die nur grad im Verkehr feststecken und die Autobahnauffahrt suchen (und finden werden).

Natürlich habe ich Wünsche und Träume. Viele sogar. Aber sie sind nicht verantwortlich für mein Glück. Sie stehen mir nicht fragend im Weg und wippen mit den Schuhen “Hey, wann geht denn hier mal was weiter?” Sie sitzen da auf dem Sofa und lesen ein Buch. Blicken immer wieder auf, werfen hier und da Fragen in den Raum, kochen mal im Kochtopf herum und kratzen mich mal am Kopf. Sie holen mich auch mal nachts aus dem Schlaf und flüstern: “Hey, wir hätten da noch eine Idee.” Und dann setze ich die mit zu ihnen aufs Sofa und nicke und schlafe weiter. Oder auch nicht. Auch solche Nächte gibt es.

Aber ich glaube da wo ich bin, da ist alles gut. Und nur aus diesem Gut heraus kann ich jetzt weitermachen. Kann dieses Jahr zuklappen und das nächste Jahr dann aufschlagen. Ohne Aufsehen. Aber in Vorfreude.

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