Aufhören zu wollen

Erfolg. Ein Ferienhaus im Grünen. Eine Wohnung in einer anderen Großstadt. Ein Auto. Oder gleich einen VW Bus. Reisen. Reichtum. Irgendwas davon wollte ich immer. Manchmal am liebsten alles auf einmal. Und dann zerfiel ich wieder, weil nichts davon auch nur annähernd möglich schien. Mein Unterbewusstsein habe ich infiltriert mit allen möglichen Visionen, war doch wieder nur verzweifelt, weil sich keine so richtig echt und nach mir anfühlte. "Du musst es fühlen!" sagen alle. Aber ich fühlte nichts. Ich fühlte mich nicht reich oder frei, schon gar nicht erfolgreich. Von der Dankbarkeit ganz zu schweigen. "Was stimmt mit mir nicht?" fragte…

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Ändern tut sich nix, oder?

Schon über einen Monat her, dass ich mir vorgenommen habe etwas zu ändern. was genau das war, konnte ich nicht so genau sagen. Aber ich wollte Veränderung. Brauchte Veränderung. Ich war mal wieder an dem Punkt, an dem ich einfach nur noch unzufrieden und frustriert durch den Tag schlurfte. Drei Tage lang habe ich versucht den Progress zu verbloggen, aber das wurde mir bald zu viel. Und dann kam das Retreat dazwischen. Stilleretreat. Schweigen. Kein Buch. Kein Internet. Kein Handy. Kein Stift. Kein Papier. Nur meine Gedanken und ich. Vorzugsweise sogar ohne Gedanken, aber das funktionierte nur bedingt bis gar nicht.…

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Es muss sich was ändern – Tag 3

So gut wie nichts geschlafen. Der Sohn hat viel gehustet und schlecht geatmet. Ich hatte Zahnschmerzen. Sozusagen eine Nacht aus der Hölle. Da kam mir das Homeoffice mit dem kranken Sohn gerade recht. Aber ich spürte, dass das eigentlich genau das war, was ich nicht brauchte. Diese Unklarheit. Das Vermischen der vielen Rollen in meinem Leben. Das Sofa, das mich sehnsüchtig anblickte. Mittag war ich allem überdrüssig. Ich saß vor der Schule, um die Tochter abzuholen und fragte mich: Warum? Warum passiert das immer dann, wenn ich gerade wieder in meine Kraft komme. Wenn ich gerade versuche etwas zu ändern, konkret…

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Es muss sich was ändern – Tag 2

Weniger gut geschlafen, stehe ich dennoch relativ fit auf und begebe mich in den üblichen Alltagswahnsinn. Kaffeekochen, Brote schmieren, Frühstück richten, Kinder wecken, Englisch Grammatik beim Großen überprüfen, der Tochter versichern, dass Dienstag ist und sie ihre Tuesdaysocken anziehen kann, dem jüngsten die letzten Arbeitsblätter zum A und O unterschreiben. Oma kann er jetzt schon schreiben. Also mache ich ein Foto davon. Für die Oma. Das Wetter ist heute sehr viel trüber. Meine Stimmung ist es auch, ich merke, wie ich nach Ablenkung suche. Aber ich bleibe stark und ignoriere Twitter und Co. Stattdessen surfe ich aber. Dafür muss ich mir…

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Es muss sich was ändern – Tag 1

Ich wache auf vom Weckerklingeln, aber ich bin wach. Ich fühle mich ausgeruht und erholt. Und tatsächlich fitter als die letzten Tage. Gute Motivation meine 30 Tage zu starten. 30 Tage Bewusstheit. Achtsamkeit. Stille im Kopf. Klar muss ich raus, Frühstück machen für die Kids. Die Jausenboxen befüllen. Kaffee trinken. Ich kann nicht aufstehen und eine halbe Stunde meditieren. Ich kann schon und ich habe das auch eine Weile probiert, aber das Ergebnis war, dass ich tatsächlich zu wenig geschlafen habe. Weil ich abends nicht früher ins Bett komme. Das Leben mit Kindern ist eben doch sehr fremdbestimmt, also nehme ich,…

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Tag 0 – Es muss sich etwas ändern

Vor 3 Monaten, einer Woche und 5 Tagen habe ich zum letzten Mal Alkohol getrunken. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich meinem Körper dankbar wäre, würde er mir eine gewisse Dankbarkeit zeigen. In Form von Energie. Leistungsfähigkeit oder auch einfach nur dem Gefühl von "gesund und munter". Stattdessen spüre ich seit dem Sommer wieder eine Energielosigkeit, die mich zuweilen frustriert, verzweifeln lässt oder auch mal gehörig ankotzt. Denn ich habe das Gefühl wirklich viel zu tun für mich. Ich ernähre mich wirklich relativ gesund. Nein, nicht komplett zuckerfrei oder kohlenhydratefrei oder vegan oder was auch immer für manchen als gesund…

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Das Leben ist ein 3 Meter Turm

Ich war heute mit den Kindern im Freibad. Dort gab es einen Sprungturm. 1m Brett. 3 Meter. 5 Meter. Der große Sohn eilte los. Salto vom 1er. Macht er oft. Schafft er gut. Ich denke mir: Einer. Das kann ich auch. Köpfler. Schaffe ich noch gut. Sogar die Tochter machte mit. Dann wollte der Große den Dreier probieren. "Mach nur!" sagte ich. Also ging er und ich sah, wie er zögerte, aber dann sprang. Überwältigt tauchte er auf. "Das war krass! Aber den Fünfer, das mach ich nicht!" Musste er ja auch nicht, der Fünfer war ja nicht offen. Aber dann…

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Tag 40 :: Sommerlektürenglück

Es war nicht so leicht die Sommerlektüre für diesen Urlaub auszuwählen, weil sich so viele gute Bücher gerade daheim herumstapeln. Ich wählte das einzige Taschenbuch, weil es mir am leichtesten schien: "Der große Sommer" von Ewald Arenz. Und ich hoffte, dass es mich überzeugen und den Urlaub über unterhalten würde. Aber es überzeugte mich nicht nur. Es haute mich um. Noch im Nachtzug begann ich zu lesen und schon die erste Seite sog mich vollkommen ein, ich war sofort drin. In der Story, in der Atmosphäre, der Stimmung, die Ewald Arenz so unsagbar gut beschreiben kann. Ein Traum von einem Buch.…

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Tag 39 :: Glücksritterin

Im Sommer sind endlos viele Familien unterwegs und wir sind mittendrin. Aber ich fühle mich wie das größte Alien. Denn gefühlt bin ich ausschließlich von heilen Kleinfamilien umgeben. Mama, Papa, ein bis zwei Kinder, selten drei. Und den ganzen Tag habe ich das Gefühl ich reite dazwischen wie die stärkste Ritterin umher. Denn ich mache das alles allein. Von früh bis spät zuständig und von "Mama, schau mal!!" und "Mama, können wir?" und "Mama, ich hab Hunger!" umgeben. Klar schmeiße ich immer mal wieder die Nerven. So wie vorher im Lokal, wo ich ständig schauen muss, dass die Getränke nicht kippen…

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Tag 39 :: Küstenkind

Es ist kälter hier als in Wien und wir haben wohl vergessen wie kalt kalt sein kann. Also brauchten wir heute neue Pullover am Strand. Ein cooles Geschäft hatte coole Meerespullover und ich konnte nicht umhin, mir den Pullover mit der Aufschrift "Küstenkind" zu kaufen. Am Abend fragte mich die Tochter: "Mama, bist du ein Küstenkind? Weil das steht auf deinem Pulli." Nein, natürlich bin ich das nicht. Und ich dachte auch darüber nach, bevor ich mir den Pullover kaufte. "Durfte" ich das denn? So einen kaufen, wenn ich doch kein Küstenkind war? Aber das stimmte ja auch gar nicht. Denn…

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