Ich mach mich nicht mehr klein

Zwölf Jahre blogge ich jetzt. Wobei das nicht stimmt. Ich habe vorher schon gebloggt, auf Englisch auf meiner ersten Webseite, damals, als ich noch in Schottland lebte. Ich weiß nicht mehr, was ich da geschrieben habe. Vermutlich wie immer - vom Leben.  In Österreich dann habe ich neu gestartet. Ich war frisch Mutter geworden und wollte aus diesem Leben heraus bloggen. So viel viele andere tausende Mütter auch, das wusste ich damals nur noch nicht. Der Blog ist gewachsen und ich auch, aber was ich nie gemacht habe: Ihn anpreisen. Geld verdienen damit. Das schien mir nicht möglich. Wer war ich…

0 Kommentare

Alles was ich will, ist wollen

Seit Monaten, ja eigentlich seit Jahren schon könnte ich, wenn ich wollte. Ich könnte ihn haben. Vielleicht nur für eine Nacht, vielleicht für etwas Längeres. Aber nie, niemals für etwas ernstes und richtiges. Seit Monaten, ja seit Jahren schon verweigere ich. Mich. Ihm. Und ihn mir. Ich verweigere es mir mich darauf einzulassen. Verweigere mir die Chance auf... Spaß? Sex? Abenteuer? Irgendwas. Ich will das nicht. Will keine Nebenbeinummer sein. Will keine Unterhaltung für fade Stunden sein auf der Landstraße. Ich will auch nicht die Autobahn sein. Aber nichts, nichts will ich auch nicht sein. Denn dann würde ich nicht Monate,…

7 Kommentare

Alleinsein

Eigentlich wollte ich wieder einen Mann an meiner Seite haben. Ein Jahr Singledasein war schön, richtig schön. Aber irgendwie - so dachte ich - wäre es an der Zeit. Ich hatte ein paar genaue Vorstellungen. Schön sollte er sein. Groß. Und vor allem richtig richtig lustig. Denn ohne Lachen ist die Welt ein fader Ort. 2023 begann und ich dachte es wäre ein guter Wunsch fürs neue Jahr. Und weil das Universum so vieles für mich schiebt und richtet, überließ ich ihm auch hier die Führung. Bestellte nur ein paar wesentliche Eckdaten und wollte die Augen öffnen. Draußen in der Welt.…

0 Kommentare

Geerdet

Allein im Kino. Ich liebe das ja. Auf der Leinwand ein Film voller Berührung. Tränen. Und in mir drin dennoch das Gefühl von Glück. Das Alleinsein ist ein gutes Alleinsein. Ich genieße es. ich bin ruhig dabei. Still und klar wie ein Bergsee. Gestern war ich noch euphorisch. Die Phasen kommen und gehen. Mittlerweile kenne ich das und weiß, wenn eine kommt, dann geht sie auch wieder und wenn sie geht, dann kommt sie auch wieder. Und ich tauche durch alle durch. Kann sie erkennen, annehmen, mich darin wahrnehmen und einfach sein. Ich habe mich oft gefragt wie das wohl ist,…

0 Kommentare

Rauhnächte und Wünsche

Es ist vollbracht. Jedes Jahr am 25. Dezember atme ich auf. Denn dann, wenn Weihnachten am Höchstpunkt ist, fällt alles von mir ab. Der Wahnsinn der vergangenen Wochen inklusive Advent, Nikolo, Weihnachtsgeheimniskrämerei. Dazu der alltägliche Alltag. Arbeit. Schularbeiten der Kinder. Die vielen lustigen und unvorhersehbaren Viren, die uns ungefragt alles über den Haufen werfen, was wir uns hier an Ordnung und System versuchen zu erhalten. Hinzu kam in diesem Jahr die Wohnungssanierung kurz vor Weihnachten, was zwei Umzüge ins zwei Monaten bedeutet hat. Dass ich noch aufrecht stehe und zu all dem noch lache und fröhlich bin, ist irgendwie ein Wunder.…

1 Kommentar

Jugendliebe

Ich war sechs, als ich das erste Mal geküsst habe. Einen Jungen in meinem Kindergarten, wir waren befreundet und trafen uns auch nachmittags oft zum Spielen. "Los wir küssen uns. Mit Zunge!" rief er. Und dann heimlich streckten wir uns die Zungen entgegen. Ganz kurz nur, dann fanden wir das beide eklig. Ihm habe ich auch bewiesen, dass ich sehr wohl wie die Jungs im Stehen pinkeln kann. Im Wald haben wir das gemacht, wo wir oft gespielt haben nachmittags. Damals konnte ich das wirklich noch. Als dann die Schule anfing, verloren wir uns aus den Augen, wie das oft so…

0 Kommentare

Vollmond – Loslassen oder Anhaftung lösen?

Heute ist Vollmond. Der Vollmond ist immer ein guter Moment im Mondzyklus um altes Loszulassen, zu reinigen, sich frei zu machen für diese neue Mondphase. Auch ich will heute einiges Loslassen. Vor allem im Zusammenhang mit meinen Erkenntnissen der letzten Tage und Wochen will ich meine Visionen und Vorstellungen, wie mein Leben aussehen sollte oder könnte, einfach mal komplett loslassen. Natürlich habe ich Wünsche oder Träume. Wer hat das nicht. Aber sie sind nicht sehr klar definiert. Sie sind vage, flexibel und frei. So wie auch ich sein will. Von manchen Träumen und Wünschen bin ich sogar überzeugt, dass sie sich…

0 Kommentare

Aufhören zu wollen

Erfolg. Ein Ferienhaus im Grünen. Eine Wohnung in einer anderen Großstadt. Ein Auto. Oder gleich einen VW Bus. Reisen. Reichtum. Irgendwas davon wollte ich immer. Manchmal am liebsten alles auf einmal. Und dann zerfiel ich wieder, weil nichts davon auch nur annähernd möglich schien. Mein Unterbewusstsein habe ich infiltriert mit allen möglichen Visionen, war doch wieder nur verzweifelt, weil sich keine so richtig echt und nach mir anfühlte. "Du musst es fühlen!" sagen alle. Aber ich fühlte nichts. Ich fühlte mich nicht reich oder frei, schon gar nicht erfolgreich. Von der Dankbarkeit ganz zu schweigen. "Was stimmt mit mir nicht?" fragte…

2 Kommentare

Ändern tut sich nix, oder?

Schon über einen Monat her, dass ich mir vorgenommen habe etwas zu ändern. was genau das war, konnte ich nicht so genau sagen. Aber ich wollte Veränderung. Brauchte Veränderung. Ich war mal wieder an dem Punkt, an dem ich einfach nur noch unzufrieden und frustriert durch den Tag schlurfte. Drei Tage lang habe ich versucht den Progress zu verbloggen, aber das wurde mir bald zu viel. Und dann kam das Retreat dazwischen. Stilleretreat. Schweigen. Kein Buch. Kein Internet. Kein Handy. Kein Stift. Kein Papier. Nur meine Gedanken und ich. Vorzugsweise sogar ohne Gedanken, aber das funktionierte nur bedingt bis gar nicht.…

3 Kommentare

Es muss sich was ändern – Tag 3

So gut wie nichts geschlafen. Der Sohn hat viel gehustet und schlecht geatmet. Ich hatte Zahnschmerzen. Sozusagen eine Nacht aus der Hölle. Da kam mir das Homeoffice mit dem kranken Sohn gerade recht. Aber ich spürte, dass das eigentlich genau das war, was ich nicht brauchte. Diese Unklarheit. Das Vermischen der vielen Rollen in meinem Leben. Das Sofa, das mich sehnsüchtig anblickte. Mittag war ich allem überdrüssig. Ich saß vor der Schule, um die Tochter abzuholen und fragte mich: Warum? Warum passiert das immer dann, wenn ich gerade wieder in meine Kraft komme. Wenn ich gerade versuche etwas zu ändern, konkret…

975 Kommentare